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Bis ins Unendliche

Bis ins Unendliche

„…bis ins Unendliche…“ BPRM Projekt 2025

Karten AB JETZT erhältlich!

Das Konzertprogramm beleuchtet auf jeweils sehr persönliche und dadurch unterschiedliche Art und Weise die Beschäftigung bedeutender Komponisten der Sinfonischen Blasmusik mit spirituellen Fragen um das Jenseits und das Sein nach dem irdischen Leben. In jedem Werk erklingen unterschiedliche vokale Besetzungen.

David Maslanka verwendet als musikalischen Ausgangspunkt in „Liberation“ (2010) mit einem Leben nach dem Tod drei gregorianische Choräle, welche von einem Männerchor gesungen werden.  Die Quelle ist ein responsorialer Gesang, der seinen Ursprung in der Feier der Matutin (christliches Nachtgebet) hat. Im Gegensatz zu dieser Feier der Geburt und des Optimismus ist der verwendete Text „Libera Me“ einer, der ernsthaft über den Tod und die Ewigkeit des Jenseits nachdenkt.  Der letzte Abschnitt des Werks trauert, aber mit einem Gefühl der Ruhe. Die Instrumentation hier ist kammermusikalisch auf zwei Quartette reduziert ist (das erste: Flöte, Altflöte, Klarinette und Bassklarinette; das zweite: Altsaxophon, Kontrabass, Klavier und Vibraphon). Das Ende zeigt wahre Hoffnung, mit kurzen Erinnerungen an die frühere Vitalität, die als nostalgische Erinnerung an die Verstorbenen dienen.

Das Werk „Angels in the Architecture“ von Frank Ticheli entfaltet sich als dramatischer Konflikt zwischen den beiden Extremen der menschlichen Existenz – dem Göttlichen und dem Bösen. Es beginnt mit einer einzelnen Stimme (Mezzosopran), die das Shaker-Lied „Ich bin ein Engel des Lichts“aus dem 19. Jahrhundert singt:

Dieser „Engel“ – dargestellt durch die Sängerin – umrahmt das Werk, umgibt es mit einer schützenden Lichtmauer und etabliert das Göttliche. Andere Darstellungen des Lichts – gespielt von Instrumenten statt gesungen – umfassen ein traditionelles hebräisches Friedenslied („Hevenu Shalom Aleicham“) und den bekannten Genfer Psalter aus dem 16. Jahrhundert, „Old Hundredth“. Diese drei entlehnten Lieder, sollen die universellen menschlichen Ideale von Frieden, Hoffnung und Liebe repräsentieren. Im Gegensatz dazu erscheint turbulente, schnelle Musik als Symbol für Dunkelheit, Tod und spirituellen Zweifel. Zweimal während des musikalischen Dramas schleichen sich diese Schatten fast unbemerkt ein, verdunkeln langsam und schließlich löschen sie das Licht vollständig aus. Die Dunkelheit herrscht lange Zeit vor, aber das Licht kehrt immer zurück, unvergänglich, stärker als zuvor.

Das Hauptwerk „…bis ins Unendliche…“ von Rolf Rudin ist für bis zu achtstimmigem Frauenchor und großes, sinfonisches Blasorchester geschrieben. Die intensive Auseinandersetzung Rudins mit dem Schicksal eines seiner künstlerischen Vorbilder Vincent van Gogh führte zu diesem viersätzigen Werk. „Vincents Einstellungen zu diversen Phänomenen wie Liebe, Religion und Tod und vieles mehr“ (Rudin, Rolf) bilden die Inspirationsquelle zu der Komposition. Rudin weiter: „So trifft mich Vincent immer tief in meiner Seele und gibt mir Zuversicht und Inspiration für dieses Stück, für mein Leben und für meine Arbeit. Was kann es Besseres geben? – So leben wir weiter und treffen uns möglicherweise – hoffentlich! – IM UNENDLICHEN…